Mark und Celine stehen vor der Snackeria, bereit für die Geburtstagsfeier. Beide tragen Partyhüte und halten eine Liste der Geburtstagskinder in der Hand. Die bunte Dekoration und die fröhliche Stimmung verbreiten sich schnell, und einige Kinder haben sich bereits in einer Schlange angestellt.
Ein Junge versucht, sich unauffällig an der Schlange vorbeizuschleichen, doch Celine bemerkt ihn sofort und hält ihn freundlich auf. „Hey, Jimmy, bist du auch sicher eingeladen? Ich finde dich nicht auf meiner Liste.“ Jimmy wirkt etwas verlegen und antwortet: „Oh man, ich liebe Kuchen und habe richtig Hunger!“ Mark grinst und sagt: „Ich erinnere mich, du hast im Juni Geburtstag wie ich! Da musst du wohl noch ein wenig warten.“
Ein anderer Junge aus der Schlange, der das Gespräch gehört hat, meldet sich zu Wort: „Du kannst mein Stück Kuchen haben, wenn du magst. Ich brauche den Kuchen nicht, ich habe sowieso eine Allergie. Ich wollte nur die Gummibärchen für meine Klasse abholen.“ Jimmy wirkt erleichtert und dankbar. „Das ist echt super von dir, danke!“
Während Mark und Celine die Geburtstagsfeier weiter organisieren, zeigen mir solche kleinen Gesten der Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit, dass Zusammensein in Schule hier scheinbar nicht als die Zwangsgemeinschaft erlebt wird, die Schule nun mal irgendwie immer bleibt, sondern dass hier eine echte Gemeinschaft gelebt und gelehrt wird.
„Was hat es mit den Süßigkeiten für die Klasse auf sich?“ frage ich Celine neugierig. Celine lächelt und erklärt: „An jedem ersten Dienstag im Monat feiern wir die Geburtstagskinder des Vormonats. Damit nicht nur die Geburtstagskinder einen besonderen Tag haben, bekommt an diesem Tag jedes Kind Gummibärchen. Die sind ohne Gelatine und vegan, damit jedes Kind sie essen kann. Jede Klasse bekommt ihre eigene Tüte mit den Gummibärchen. Heute waren Mark und ich für die Zusammenstellung der Tüten zuständig.“
„Das klingt ja nach einer tollen Tradition“, sage ich beeindruckt. „Es ist schön, dass alle Kinder an diesem Tag ein kleines Extra bekommen.“
Celine fügt hinzu: „Den Kuchen, der an die Geburtstagskinder verteilt wird, stammt zum Teil von deren Eltern. Manchmal bäckt aber auch die „Snackeria-Gang“ noch etwas dazu. Deshalb feiern wir immer dienstags, damit wir montags alles vorbereiten können.“
Aus der Snackeria ertönen inzwischen viele unterschiedliche Geburtstagslieder und im Türrahmen stehend entdecke ich an der mit Luftballons und Luftschlangen dekorierten Küchenzeile Frau Zahl, Eva und Herrn Kubal, den stellvertretenden Schulleiter, mit dem ich für morgen verbredet bin. Die Ausgabe des Kuchens und die Gratulationen sind hier "Chefsache".
Frau Zahn winkt mir lächelt zu, wendet sich dann aber dem nächsten Geburtstagskind zu. Und was überreicht Herr Kubal jedem Kind?
"Diesen Monat gibt es ein Päckchen Zahnstocher für jedes Geburtstagskind!", klärt mich Celine auf. "Zum Kastanientiere bauen!" "Es gibt jeden Monat etwas anderes." ergänzt Mark. "Letzten Monat waren es Seifenblasen und den Monat davor Kressesamen. Was es als nächstes gibt ist immer ein gut gehütetes Geheimnis der Schulleitung.", Heidi hat sich zu mir gesellt, in der Hand hält sie eine kleine Dose mit Zahnstochern mit einem kleinen Zettel "Herzlichen Glückwunsch!" dran. "Die teile ich gleich morgen mit den Kindern, Kastanien haben wir schließlich reichlich gesammelt!"
Ein schönes Ritual und eine kleine Geste voller Wertschätzung denke ich, während strahlende Gesichter zufrieden auf dem Weg in die Pause an mir vorbei ziehen.
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